By Sphera’s Editorial Team | Juni 14, 2022

Einführung

Süßwassermangel wird heute und in Zukunft als eines der dringendsten Umweltprobleme anerkannt. Es gibt ein wachsendes Interesse in der Gemeinschaft der Lebenszyklus-Beurteilung (LCA), den Wasserverbrauch aus einer LCA-Perspektive zu bewerten.

Im August 2014 wurde von der Internationalen Organisation für Normung eine neue Norm in der Umweltnormreihe 14000 veröffentlicht: ISO 14046 zum Wasserfußabdruck.

Die Norm legt Grundsätze, Anforderungen und Richtlinien für die Beurteilung des Wasserfußabdrucks von Produkten, Prozessen und Organisationen auf der Grundlage der Lebenszyklus-Beurteilung (LCA) fest. Eine Wasserfußabdruck-Beurteilung gemäß dieser internationalen Norm:

  • Basiert auf einer LCA (gemäß ISO 14044);
  • Ist modular (d. h. der Wasserfußabdruck verschiedener Abschnitte des Lebenszyklus kann summiert werden, um den
    Wasserfußabdruck darzustellen);
  • Identifiziert potenzielle Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit Wasser;
  • Enthält relevante geografische und zeitliche Dimensionen;
  • Identifiziert die Menge der Wassernutzung und Änderungen in der Wasserqualität;
  • Verwendet hydrologisches Wissen

Mit diesem Standard wird die regionale Folgenabschätzung offiziell in der LCA-Welt eingeführt. Die Software für die Lebenszyklus-Beurteilung (LCA) von Sphera folgt diesen Entwicklungen und hat regionalspezifische Elementarflüsse und neue Größen als ersten Schritt in Richtung einer Beurteilung der Daten von Wasser eingeführt.

Wasserfußabdruck – Terminologie

Beurteilungen zu Wasser bedienen sich in der Software für die Lebenszyklus-Beurteilung von Sphera Methoden und Terminologie, wie sie von der Arbeitsgruppe UNEP/SETAC für Wasser und der neuen ISO-Norm definiert werden (BAYART ET AL. 2010, PFISTER ET AL. 2009, ISO 14046).

Gemäß diesen Publikationen werden die folgenden Fachausdrücke verwendet:

  • Wassernutzung: Nutzung von Wasser durch menschliche Aktivität. Die Nutzung umfasst unter anderem jede Wasserentnahme innerhalb des Wassereinzugsgebiets, die sich auf den Wasserdurchfluss und die Wasserqualität auswirkt.
  • Wasserverbrauch: Wasser, das aus dem Wassereinzugsgebiet entnommen und nicht mehr rückgeführt wird. Der Wasserverbrauch kann durch Verdampfung, Transpiration, Produktintegration oder Freisetzung in ein anderes Wassereinzugsgebiet oder das Meer erfolgen. Die Verdampfung aus den Stauseen wird als Wasserverbrauch angesehen.
  • Grundwasser: Wasser, das in einer unterirdischen Formation gespeichert und aus dieser entnommen wird.
  • Grünes Wasser bezieht sich auf den Niederschlag an Land, der nicht abläuft oder das Grundwasser speist, sondern im Boden gelagert wird oder vorübergehend auf dem Boden oder der Vegetation aufliegt. Dieser Teil der Niederschlagsmenge verdampft oder passiert durch die Pflanzen. Grünes Wasser kann für den Anbau produktiv gemacht werden.
  • Blaues Wasser bezieht sich auf Wasser, das aus Grundwasser oder Oberflächenwasserkörpern entnommen wird. Das Inventar von blauem Wasser umfasst alle Süßwassereingänge, schließt Regenwasser aber aus.
  • Süßwasser und Meerwasser: „Süßwasser“ ist als Wasser definiert, das eine geringe Konzentration an gelösten Feststoffen aufweist (ISO 14046)1. Dieser Fachausdruck schließt Meerwasser und Brackwasser aus.

Was ist ein Wasserfußabdruck?

Ein Wasserfußabdruck ist ein Indikator für die Wassernutzung, der sowohl die direkte als auch die indirekte Wassernutzung eines Verbrauchers oder Produzenten untersucht.

Der Wasserfußabdruck einer natürlichen Person, einer Gemeinschaft oder eines Unternehmens ist als das Gesamtvolumen von Süßwasser definiert, das für die Produktion der Waren und Dienstleistungen verwendet wird, die von der Person oder der Gemeinschaft verbraucht oder von den Unternehmen produziert werden.

Der zunehmende Verbrauch von Wasser und die Überbeanspruchung der Wassersysteme hat bereits zu einer dramatischen Verschlechterung der aquatischen Ökosysteme weltweit geführt. Diese Unterbrechung hat in einigen Regionen der Welt zu einem Mangel an Verfügbarkeit von Süßwasser geführt.

Die Folgen der Überbeanspruchung sind vielschichtig und reichen von Versorgungsengpässen bis hin zu deutlich höheren Preisen für Süßwasser. Das bedeutet, dass Unternehmen ihren Wasserfußabdruck verwalten müssen – das Risiko eines hohen direkten Wasserverbrauchs an ihren eigenen Standorten und des indirekten Wasserverbrauchs in ihren Supply Chains.

So wird Ihr Wasserfußabdruck analysiert

Die Analyse des Wasserfußabdrucks eines Produkts oder Unternehmens ist der erste Schritt zur Identifizierung der Prozesse und Aktivitäten, die den Wasserverbrauch Ihres Unternehmens und den der Lieferantenkette beträchtlich beeinflussen.

Basierend auf dieser Analyse wird Sphera in enger Zusammenarbeit mit Ihnen eine Liste der Kernindikatoren entwickeln, um Risiken systematisch zu reduzieren und Kostenerhöhungen zu verhindern.

Wir haben über die Jahre hinsichtlich der Berechnung von Wasserfußabdruck und Wasserverwaltung fundiertes Fachwissen erworben. Der Wasserfußabdruck von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen ist Teil unseres Portfolios – unter Berücksichtigung der gesamten Lieferantenkette und der virtuellen Wasserversorgung.

Vorteile der Analyse Ihres Wasserfußabdrucks

  • Analysieren Sie den direkten und indirekten Wasserverbrauch Ihres Unternehmens oder Ihrer Produkte.
  • Identifizieren Sie die Risiken des Wasserfußabdrucks und entwickeln Sie Strategien zur Minderung.
  • Optimieren Sie den Wasserfußabdruck und reduzieren Sie die damit verbundenen Umweltauswirkungen.
  • Reduzieren Sie Kosten in Ihrer Supply Chain und erhöhen Sie die Ressourceneffizienz.
  • Verbessern Sie die interne und externe Kommunikation mit zuverlässigen Informationen.
  • Zeigen Sie Ihren Erfolg im Umweltleistungsmanagement und der Verantwortung für die Umwelt.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie wir Ihnen mit Ihrem Wasserfußabdruck helfen können, kontaktieren Sie uns bitte.

Wir bieten Software und Beratung, um sie bei der Reduzierung Ihres Wasserfußabdrucks zu unterstützen.